Platz-nehmen

Der gesunde Strampler

Eigentlich war “der gesunde Strampler” als Arbeitstitel  für ein anzunehmendes Veranstaltungskonzept gedacht.  Plötzlich war es die zu realisierende Idee für meinen Praxis-Auftritt, den ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Erwachsenenbildnerin zu absolvieren habe.

Der Arbeitstitel blieb, da nichts haltbarer als ein Provisorium ist – meistens zumindest.

Wie es zu diesem Thema kam

“Der gesunde Strampler” als Thema ergab sich aus meiner Textil- und Ökolabel-Recherche. Je genauer ich mich mit der Thematik auseinandersetzte desto unüberschaubarer wurde der Dschungel der Informationen. Da ich in gewissen Bereichen meines Lebens sehr strukturierte Anteile habe, machte ich mich an Ordnungsarbeit. 🙂 . Sprich, ich durchforstete das Internet, um die 5 häufigsten und/oder prägnantesten Labels zu finden, kurz und knackig zusammenzufassen. Aus diesem Recherche-Ergebnis heraus wurde die Idee zu entsprechenden Veranstaltung geboren. Einerseits wurde mir immer klarer, wie unüberschaubar und gleichzeitig wichtig das Thema der ökologischen Babykleidung ist. So mag es auch kein Wunder sein, dass sich noch wenige Menschen mit dem Thema Ökolabels bei Textilien auseinandersetzen.

Ich und werdende Eltern?

Anfangs war es als Veranstaltung für werdende Großeltern gedacht, um Bewusstsein für schadstofffreie und nachhaltige Babykleidung zu schaffen. (Ich bin ja immerhin schon staatl. anerkannte ErwachsenenbildnerIn in der SeniorInnenbildung 🙂 )Daraufhin meinte eine Lehrgangskollegin ganz pragmatisch: „Plane doch die Veranstaltung gleich für werdenden Eltern.“ Ich???? Selbst kinderlos, sollte ich als Referentin für werdende Eltern auftreten? Ihnen die Babywelt erklären? Wieder eine Herausforderung, die es anzunehmen galt – Referentin für eine Zielgruppe, für deren Belange ich keine eigene Erfahrung abgespeichert habe. Es kam zum Kontakt mit der SALK Elternschule. Die Leitung fand die Idee stimmig, aktuell und hatte mit meiner fehlenden Erfahrung mit der Zielgruppe absolut kein Problem. So ergab sich mein Premieren-Auftritt in der Stillgruppe.

Aufgrund meiner eigenen Biografie hatte ich bis dato mit Stillgruppen keine Erfahrung, weder theoretisch noch praktisch. Es war wieder einmal ein neues Feld für Platz-nehmen! Sicherlich war ich von meinen Kolleginnen vorbereitet und mit guten Tipps eingedeckt worden.

12 Babys und eine Referentin

Jedoch live sieht die Sache schon anders aus. Zuerst kommt die persönliche Berührtheit – 12 Babys auf einmal, das hatte ich noch nie erlebt. Das war ganz besonders für mich – fast überwältigend. Das Setting rührte an persönlichen Themen. Mein jüngster Zuhörer oder eben Nichtzuhörer war gerade mal 10 Tage alt. Herausfordernd war natürlich, dass ich als Referentin nicht im Mittelpunkt stand, sondern eine meiner beiden Zielgruppen. So lieferten wir uns ein Lautstärken-Duell, das meine Zielgruppe natürlich haushoch gewann 🙂 . Es wurde ein richtiger Impulsvortrag – ich beschränkte mich auf das Wesentliche, um den Herausforderungen dieses Settings Rechnung zu tragen.

Spannende Erfahrung und was es doch noch braucht

Es war eine spannende Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Ich weiß nun gesichert, dass Platz-nehmen als Referentin in einer Stillgruppe noch mehr Routine braucht. Gleichzeitig habe ich so überzeugt, dass ich im Jahr 2017 zwei Abendveranstaltungen „Der gesunde Strampler“ in der SALK Elternschule absolvieren werde. Vielleicht sehen wir uns ja. 🙂

PS: Auf dem Foto sieht man meinen ersten Strampler – er wird jetzt 50 Jahre alt. Der Teddybär ist noch älter, das Erbe meiner Großmutter mütterlicherseits.