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Am Bankerl – Frühlingserwachen an den Salzachseen

Auch wenn wir alle schon sehnsuchtsvoll auf den Frühling warten, hat doch diese Winter-Frühjahrs-Zwischenzeit auch etwas für sich. Die Luft ist noch frisch und kühl, das Wetter oft  überraschend. Bei einem einzigen Spaziergang gibt es Sonnenschein und Schnee. Die Flocken, die in den letzten Tagen vom Himmel fielen, sehen wie aus einer Weihnachtszeit-Werbung aus und es wirkt nochmal so beschaulich bevor es dann in die Zeit der „Außentermine“ geht und wir vorlauter einfach nur raus oft gar nicht mehr zum Innehalten kommen. Die Zeit hat noch etwas Ruhe in sich.

Darum gehe ich auch jetzt so gerne spazieren, die Luft ist so fein und es ist noch nicht so schwül warm. Die richtige Zeit, um Wege und Plätze in und um Salzburg zu erkunden, die mir möglicherweise im Sommer dann doch etwas zu warm oder auch überfüllt sein könnten.

Gegend an der Salzach

So ist DER Salzachsee oder besser die Salzachseen eine Gegend wo ich mich sehr gerne um diese Jahreszeit aufhalte. Es ist ruhig, beschaulich – wenn das Wetter nicht so mitspielt, dann sind auch sehr wenige Leute unterwegs. Es sind dann meist Fischer (ich habe hier tatsächlich noch keine Fischerinnen gesehen, auch wenn es sie gibt. Ich kenne selbst eine!) und  Herrlis und Fraulis, die ihre Hunde ausführen. (Zum Thema Leinenpflicht sage bzw. schreibe ich jetzt mal nichts!!!)

Die Salzachseen sind keine „echten“ Seen. Für den Bau der Autobahn vor genau 80 Jahren wurde Schotter als Baumaterial benötigt und im Schwemmgebiet der Salzach war genügend vorhanden. So wurden richtige “Löcher” in die Landschaft gegraben. In den 70iger Jahren wurde dann die Gegend zum Naherholungsgebiet verändert. So entstanden der Vogelsee, der große Salzachsee, der Lieferinger Badesee und der Karlsbader Weiher auf der anderen Seite.  Es gibt noch einige kleinere Seen oder vielleicht eher Lacken in der Gegend, die aber der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Sie sind im privaten Besitz.

Natur  und Ruhe am Stadtrand

Die Gegend wirkt etwas morbid – vielleicht, weil ich meist bei eher gemischtem Wetter hier unterwegs bin? Es ist ein wundervolles Naherholungsgebiet und Landschaftsschutzgebiet, fast nicht zu glauben, dass es sich direkt am Stadtrand befindet. Und was das Schönste für mich ist, es ist kein Park. Es ist nicht „zusammengeräumt“. Die Natur ist. An einigen Plätzen dürfen die Bäume einfach umfallen und liegenblieben, werden nicht penibel weggeräumt. Es gibt sogar ein Totholz-Biotop am großen Salzachsee.

Jetzt im Winter/Frühjahr ist der Lieferinger Badesee eher ein „Schwanensee“ und im Karlsbader Weiher tummeln sich die Enten. Die Gegend ist nicht spektakulär und doch ist sie besonders mit ihren feinen Ecken. Wenn man genau hinsieht, dann gibt es viel zu entdecken und zu sehen.

Runden drehen und Kopf frei bringen

Die Auswahl an möglichen Spaziergängen ist groß, von kleinen fast winzigen Runden bis stundenlangen Gehen. Jeder See ist zu umrunden und wem das alles noch nicht genug ist, hat dann noch die Wahl bis zum Salzachspitz, an der Saalach ein Stück entlang und wieder retour. Alle Wege sind auch gut mit dem Kinderwagen zu machen und fast bretteleben (=flach 🙂 ).

Die richtige Gegend zum einfach mal noch schnell eine Runde drehen, den Kopf frei bringen nach einem langen Arbeitstag, wenn es sich nicht mehr auszahlt, noch weiß Gott wohin weit zu fahren.

Ich mag es dort und genieße die Zeit bis zur Badesaison, weil dann ist es mit der Ruhe an den Salzachseen wieder vorbei.

Übrigens, ich mag Euch Hoffnung machen, ich habe den Frühling gesehen. 🙂